Beschilderte MTB-Wegenetze
Bei MTB-Wegekonzepten handelt es sich zumeist um die Ausweisung und Beschilderung bereits bestehender Wege. Die Ziele sind dabei Besucherlenkung, Verbesserung des Wegeangebotes oder ein Mountainbike-Angebot für das Marketing sichtbar zu machen.
Ein Zielkonflikt besteht, wenn:
• der Wunsch nach Besucherlenkung dazu führt, dass andere Wege für Radfahrer verboten werden
• bestehende Befahrungsverbote damit gerechtfertigt werden, dass es ein MTB-Wegenetz gibt.
Dies ist vor allem für die einheimischen Mountainbiker nicht hinnehmbar, da diese nicht immer die gleichen vorgegebenen Strecken fahren möchten. Erfahrungsgemäß sind gerade bei beschilderten MTB Strecken die Kompromisse im Abstimmungsprozess so groß, dass die Strecken unattraktiv sind. Es gibt zu viele Forstwegkilometer und unnötige Höhenmeter. Die DIMB hatte 2009 vier verschiedene Wegenetze mit ernüchterndem Ergebnis getestet. Nur im Pfälzerwald gab es Strecken mit dem versprochenen Trailanteil.
DIMB-Wegenetztest Kriterien
DIMB Wegenetztest Südschwarzwald
DIMB Wegenetztest Mountainbikepark Pfälzerwald
DIMB Wegenetztest Mountainbiking Frankenwald
DIMB Wegenetztest Sauerland
Spezielle MTB-Wegekonzepte werden immer wieder als touristische Raumplanungskonzeption beworben. Da aber nahezu jede Destination über beschilderte MTB Wege verfügt, ist dies kein touristisches Alleinstellungsmerkmal. Im Gegenteil. Aufgrund schlechter Erfahrung mit beschilderten MTB-Wegen sind Mountainbiker vorsichtig geworden auf die Attraktivität des Netzes zu vertrauen. In den Internetforen spricht sich zudem schnell herum, wie gut das Wegenetz ist und welche besseren Alternativen es gibt.
Im Ergebnis bleibt dann meist festzuhalten:
• Einheimische nutzen alle Wege wie bisher.
• Wenn die übrigen Wege verboten werden, wird das Konzept als Einschränkung wahrgenommen.
• Gäste die sich an die MTB-Wege halten sind von der Streckenführung enttäuscht.
• Konflikte unter den Nutzern werden geschürt durch ein vermeintliches „Recht auf meinen Weg“
• Lokale Stakeholder sind enttäuscht, weil das Konzept nicht funktioniert
DIMB Position:
• Die Gesetzeslage muss das Befahren aller Wege erlauben
• Die gemeinsame Nutzung aller Wege, unter gegenseitige Rücksichtnahme, ist anzustreben
• MTB Wegekonzepte sind immer nur ein Zusatzangebot zum allgemeinen Betretungsrecht
• Wegekonzepte dürfen kein Verbot der übrigen Wege begründen
• Wegekonzepte müssen so attraktiv sein, dass Mountainbiker sie gerne freiwillig nutzen. Nur so kann ein Lenkungseffekt eintreten.
Um bessere touristische Mountainbike-Projekte umzusetzen, versteht sich die DIMB als zentraler Ansprechpartner für Touristiker, Städte und Gemeinden, Verwaltungen und Behörden. Nehmen Sie gerne Kontakt zu unserer Fachberatung auf.