E-Mountainbiking eröffnet vielen Menschen einen neuen Zugang zur Natur. Eine zentrale Voraussetzung dafür ist die Gleichstellung von Pedelecs mit herkömmlichen Fahrrädern.
Um diese Gleichstellung zu erhalten, müssen sich technische Neuentwicklungen im Bereich des E-Mountainbikes aus Sicht der DIMB an der Natur- und Sozialverträglichkeit orientieren. Im Fokus der technischen Entwicklung und des Marketings der Industrie sollten deshalb das Erlebnis und die Erholung in der gemeinsam genutzten Natur stehen. Der Leistungsgedanke sollte eine untergeordnete Rolle spielen.
Statistiken zeigen, dass trotz hoher Verkaufszahlen von E-Mountainbikes die Gesamtzahl der Mountainbikenden nur geringfügig steigt. Dies weist darauf hin, dass die meisten Nutzer vom klassischen Mountainbike auf das E-Mountainbike umgestiegen sind und bereits über eine entsprechende Fahrpraxis verfügen.
Da E-Mountainbikes (Pedelecs) jedoch auch neuen Zielgruppen den Zugang zum Mountainbiken ermöglichen, sieht die DIMB es als ihre Verantwortung, diese Entwicklung durch gezielte Schulungs- und Aufklärungsarbeit positiv zu begleiten.
Die DIMB unterstützt das Positionspapier der IMBA Europe zu diesem Thema.
Hier die Übersetzung des IMBA Europe -Positionspapier:
„Wie kann eine verantwortungsvolle zukünftige Entwicklung von E-Mountainbikes (E-MTBs) sichergestellt werden, während gleichzeitig der Zugang zu Wegen und Grünflächen für eine nachhaltige Freizeitgestaltung im Freien erhalten bleibt? Diese Frage wird derzeit intensiv diskutiert, da in Europa neue Vorschriften für E-Bikes vorgeschlagen werden. IMBA Europe fasst die laufenden Diskussionen in diesem Artikel zusammen.
Da sich die Entwicklung von E-Bikes rasant weiterentwickelt, rücken erneut Fragen rund um die Regulierung und Klassifizierung elektrisch unterstützter Fahrräder (EPACs) in den Fokus. Der deutsche Branchenverband ZIV vermerkte in seinem Marktbericht für 2024, dass im vergangenen Jahr fast 94 % der in Deutschland verkauften Mountainbikes mit einer Motorunterstützung ausgestattet waren – ein deutlicher Hinweis darauf, dass E-MTBs sich fest etabliert haben. Mit der Einführung neuer Modelle, dem Markteintritt etablierter Schwergewichte wie DJI und Porsche sowie der Überprüfung gesetzlicher Rahmenbedingungen durch zahlreiche EU-Ministerien ist es entscheidend, dass sich Mountainbiker an der Diskussion über die zukünftige Ausrichtung von E-Bikes beteiligen.
Bei einem viel diskutierten „E-Mountainbike Think Tank“, organisiert vom Magazin E-Mountainbike/Enduro Mountainbike, kamen Branchenführer, Ingenieure, Produktmanager und andere Fachleute in Leonberg zusammen, um den Status quo und die Zukunft von E-MTBs zu erörtern. Einigkeit herrschte über die Notwendigkeit von Regulierung, um einen nachhaltigen und verantwortungsvollen E-MTB-Markt zu schaffen. Eine erste Maßnahme könnte zum Beispiel die Begrenzung der Motorleistung auf 750 Watt sein. Dies würde Hersteller dazu anregen, sich durch andere Merkmale wie Gesamtleistung, Akkulaufzeit und Lebenszykluskosten voneinander abzuheben. „Wir sehen Regulierung als aktive Chance, Innovation zu fördern, statt sie zu behindern. Klare Vorgaben bieten Orientierung, Sicherheit und nachhaltige Entwicklung“, heißt es im daraus entstandenen „Leonberg-Protokoll“.
Über die technischen Spezifikationen hinaus ist es entscheidend, die Definition von E-Bikes als Fahrräder für Freizeit und Mobilität zu erhalten. Regelungen und Einschränkungen können dazu beitragen, dass E-Bikes ihre „fahrradähnlichen Eigenschaften“ und ihren rechtlichen Status als Fahrräder behalten. Dieser Status ist entscheidend für den Zugang von E-MTBs zu Wegen und Grünflächen in ganz Europa sowie für jegliche Maßnahmen zur Verbesserung oder Erweiterung der Zugänglichkeit. „Damit EPACs weiterhin als gleichwertig mit muskelbetriebenen Fahrrädern im Sinne aktiver Mobilität gelten und nicht der Typgenehmigungspflicht unterliegen, müssen die genannten Einschränkungen und Anforderungen in die gesetzlichen Regelungen aufgenommen werden“, sagt Burkhard Stork, Geschäftsführer des ZIV.
E-Bikes sind in den letzten zehn Jahren ein zentraler Bestandteil der Mountainbike-Community geworden und haben den Sport für eine breitere Zielgruppe zugänglich gemacht. Sie ermöglichen es Fahrern, Ziele zu erreichen, die sonst nur mit dem Auto erreichbar wären, und Gruppen mit unterschiedlichen Leistungsniveaus, gemeinsam die Natur zu erleben.“
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